Nach kirchlichem Selbstverständnis sind "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art ...auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger und Jüngerinnen, d. Verf.) Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihrem Herzen seinen Widerhall fände.."(II. Vat. Konzil, Gaudium et spes., Nr. 1).
Diese "Übersetzung" des Grundimpulses der Frohen Botschaft der Menschwerdung Gottes ist die Basis des befreienden und heilenden Einsatzes des kirchlichen Beratungsdienstes, auch der kirchlichen Beratungsstellen für Schwangere und ihre Familien. Im Blick auf diesen Beratungkontext bedarf jede fachliche Reflexion von Beratung, auch die Weiterentwicklung von Beratungskonzepten und die Fortbildung von BeraterInnen, der begleitenden theologisch-spirituellen Reflexion: Es geht darum, die spezifische Grundlage dieses Beratungsdienstes als Dienst am (ganzheitlich und umfassend verstandenen) Heil der Menschen zu thematisieren und die Heilszusage Gottes als Ressource für die konkrete Beratungsarbeit fruchtbar zu machen.Dies gilt auch für den Bereich der Schwangerschafts(konflikt)beratung, wobei die besonderen Fragestellungen und Themen dieses Beratungsbereichs (wie Schwangerschaft, Ja zum Kind, Unverfügbarkeit von Leben, Abtreibung, Umgang mit Grenzen und Schuld) die theologische Reflexion fokussieren.
Theologische Reflexion als Begleitung im Kontext einer (systemisch orientierten) Fortbildung von Schwangerschaftskonfliktberaterinnen geschieht auf zwei Ebenen:
1. Sie ist
theologische Begleitung des Lernens der
Beraterinnen.
Sie verbindet die fachliche Weiterentwicklung im Blick auf
Sichtweisen, Beratungs"techniken" und Haltungen mit theologischen Fragen:
Welche Ressource bedeutet der christliche Glaube, der kirchliche Kontext für die Institution Schwangerschaftsberatung (diakonaler Dienst der Kirche; Ja zum Leben)?
Welche
Ressource bedeutet der christliche Glaube, der&xnbsp;
Glaubenskontext und der persönliche Glaube der Beraterinnen, für die
Sicht der Beraterinnen von ihrer Arbeit, für ihre Motivation und ihre
Einstellung zu den Klientinnen und zu dem verhandelten Thema?&xnbsp;
(Ja zum Leben als Parteinahme für Mutter und
Kind; Hoffnungsperspektive und Fähigkeit zu Trauern;&xnbsp; Aufgeben des "Gotteskomplexes"; Versöhnung/Heilung/Umgehen mit
Schuld)
2. Sie ist theologische Begleitung in der Reflexion des Beratungsprozesses selbst:
Es geht dabei um die Frage: Wie kann/soll/darf der Glaube der Kirche als Träger, der Glaube der Beraterin und der Klientin als tragender Hintergrund, aber auch als ausdrückliches Thema und vielleicht als "Form" (Rituale) des Vorgangs der (systemisch orientierten) Beratung&xnbsp; ins Spiel kommen?
Es geht um Entdecken/ Zulassen/ Ermutigen&xnbsp; der (vorhandenen) spirituellen Kompetenz/ Glaubenskompetenz der BeraterInnen zur Erweiterung ihrer Professionalität.
Der Verlauf der Fortbildung hat gezeigt, daß es sich dabei um einen nicht planbaren Prozeß handelt: Die Entdeckung und Ausübung der Glaubens-kompetenz geschah im Prozeß des Miteinander-Lernens als persönliche Auseinandersetzung mit den Inhalten der Fortbildung und im (auch religiösen) Durchbuchstabieren und Verarbeiten von Ereignissen und Widerfahrnissen im Leben der Teilnehmerinnen und damit auch der Gruppe (Tod eines Gruppenmitglieds,&xnbsp; Geburt von Kindern...)
Es geht schließlich um ein Ergreifen der Chance, die Erfahrungen mit Menschen in der Beratung in den eigenen Glaubensweg&xnbsp; zu integrieren, als mündige Christin sich auch Grenzerfahrungen zu stellen:
In der Orientierung am Prozeß des Miteinanderlernens wurde deutlich: Es geht nicht primär um das Einführen von theologischen Vorgaben bzw theologisch-ethischen Bewertungen von Situationen und Sachverhalten, sondern um ein theologisches Nach-vollziehen und Nach-denken eines dialogischen Geschehens, eines Ringens um Leben und Lebensperspektiven; es geht auch um eine theologische Reflexion der Begegnung mit&xnbsp; den an diesem Prozeß beteiligten Personen (vgl. dazu die biblischen Heils-Geschichten: Wo es um Leben-Lernen, insbesondere um das Verarbeiten von Schmerz, Grenze und Schuld geht, geschieht das Wesentliche, das Heilsame in Begegnung: Emmausjünger, Zachäus, die Sünderin, Frau am Brunnen, die Syrophönizierin.....)
Deshalb werden die theologischen "Anschlüsse" und Perspektiven hier weniger im Bereich der Moraltheologie gesucht, als vielmehr im Kontext einer spirituellen, therapeutischen Theologie. Es geht um&xnbsp; die theologische Reflexion und Beschreibung einer (geistlichen) Begleitung von Menschen auf dem Weg zu einer tieferen christlichen und menschlichen Identität im Umgang mit der heilenden und sinnstiftenden Kraft von Glaubensperspektiven angesichts von Lebenskrisen und Schuldverstrickungen.
Dies entspricht einem nach E. Biser anstehenden&xnbsp;&xnbsp; Paradigmenwechsel in der Kirche von einer moralischen Fokussierung (und Engführung) des Christentums hin zur "Wiederentdeckung der therapeutischen Dimension der Heilsbotschaft" und zur Wiedergewinnung einer alten Tradition therapeutischer Theologie. Diese sei - so E. Biser - die "theologische Freilegung der Heilsbotschaft von ihrem Zentrum her. Mit ihren Mitteln und ihrer Sprache bestätige sie,&xnbsp; daß das Christentum keine asketische, sondern eine therapeutische und mystische Religion sei..." (Bericht über einen Vortrag von E.B. beim Weltkongreß für Psychotherapie in Wien).
Die theologische Begleitung will also an eine in der Geschichte der Kirche immer präsente Tradition therapeutischer Theologie und&xnbsp; Seelsorge anschliessen und diese als Ressource für das Selbstverständnis von Beratung und beraterischer Praxis gewinnen. Gerade für den Umgang mit den Ambivalenzen des Schwangerschaftskonflikts, in der notwendigen und heilsamen Thematisierung von Grenzen und Schuldverstrickung gibt es&xnbsp; eine hilfreiche Tradition&xnbsp; spriritueller Begleitung und Therapie, die&xnbsp; mit begrenztem Wollen und Können, mit Schuldverstrickungen umzugehen weiß, ohne Schuld&xnbsp; zu leugnen.
Als theologische Begleitung von Beratung und Beratungsprozessen bleibt der Blick der theologischen Reflexion "gehalten" von der beraterischen Perspektive.
Im Kontext&xnbsp; des Lernprozesses einer systemisch orientierten Fortbildung geschieht theologische Begleitung in einer theologisch-spirituellen Reflexion der gewählten therapeutischen Methode bzw Sichtweise.
Die Begleitung setzt die Implikationen dieser Sichtweise und Praxis in Beziehung&xnbsp; zu den Grundprämissen des Evangeliums im Blick auf die Menschen und vergleicht die einzuübende Art des Umgangs mit Menschen und der Gestaltung eines Beratungsprozesses mit&xnbsp; biblischen, christlichen Bildern und Traditionen vom heilenden Umgang im Namen Gottes. Sie versucht, zu bedenken, ob und wie die christlichen Grundoptionen katholischer Beratungsarbeit und die zentralen Motive und Glaubensüberzeugungen, die das Engagement der Beraterinnen in ihrer Begegnung mit den Schwangeren und deren Familien leiten, in der Praxis systemischen Arbeitens ein passendes "Werkzeug" finden.
In diesem Dialog und Lernprozeß - so möchten wir im folgenden skizzenhaft zeigen - wurde deutlich, daß in der Perspektive christlicher therapeutischer Theologie die Sicht- und Vorgehensweisen der systemischen Beratung eine Korrespondenz zu wesentlichen biblischen, christlichen Grundüberzeugungen aufweisen und daß so die christliche Motivation der Beraterinnen&xnbsp;&xnbsp; eine angemessene methodische Gestalt und Arbeitsform finden&xnbsp; kann.
Dabei geht es nicht um eine Vereinnahmung systemischer Sichtweisen als "christliche Methode", sondern um eine&xnbsp; nachträgliche am Evangelium orientierte Reflexion einer beraterischen Praxis, die befreiend wirkt.
Ein zentrales Element systemischer Beratung ist der Versuch, das an der Klientin "haftende", ihr zugeschriebene Problem oder Symptom zu "verflüssigen",&xnbsp; z.B das Problem der Schwangerschaft (Wieso konnte ich überhaupt - ungewollt -&xnbsp; schwanger werden?) oder eines Schwangerschaftskonflikts (Ich fühle mich dem Kind verpflichtet, aber ich kann es nicht austragen) in Relation zu setzen zu anderen Kontexten und Perspektiven. Im Beratungsgespräch geht es um ein gemeinsames Auffinden eines Erklärungsrahmens, um dem, was als Problem erlebt wird, einen Platz im gesamten Beziehungs- und Kommunikationsnetz der Klientin, in ihrer Lebens- und Beziehungsgeschichte zu geben, d.h. Sinn zu entdecken durch eine Kontexterweiterung, durch Fragen wie: Welchen Sinn hat die Schwangerschaft für ihre persönliche Entwicklung? Welche Bedeutung hat sie in ihrer Partnerschaft?&xnbsp; Ist der Schwangerschaftskonflikt Spiegel widerstreitender Loyalitäten und Aufträge, z.B. zwischen der Loyalität zum Kind und der Sorge,&xnbsp; den&xnbsp; Partner zu sehr zu belasten, oder zwischen dem Auftrag, die Eltern (noch) nicht zu verlassen und der sich anzeigenden&xnbsp; Entwicklungaufgabe, sich von den Eltern zu lösen?&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;
Bei der Suche nach Bedeutungen, welche die Sichtweisen und Perspektiven der Klientin zu erweitern vermögen und sie bisher nicht wahrgenommene Handlungräume&xnbsp; entdecken lassen, kann gerade die Perspektive des&xnbsp; christlichen Glaubens eine Kontexterweiterung ermöglichen, welche die Krise und Konfliktsituation in einen anderen Sinn-Zusammenhang stellt; sie stellt sie in den Kontext der zuvorkommenden und parteilichen Liebe Gottes, die sich als Zuspruch erfahren läßt , daß das Leben gut ist und einen Sinn hat und daß jeder Mensch sein darf -&xnbsp; mit seinen Grenzen, Konflikten und Ambivalenzen,&xnbsp; auch mit seiner Schuld. Im An-sehen Gottes kann man sich sehen lassen ohne jede Vorleistung und kann so lernen, versöhnt mit den eigenen Grenzen umzugehen, in dem Wissen: Ich bin wertvoll, ich bin mehr als diese Krise und dieser Konflikt mir vielleicht suggerieren.
Darin bestand die erlösende und befreiende Praxis Jesu, daß er den Menschen, auf die er sich einließ, ein neues, ein anderes Selbstbild&xnbsp; vermittelte und in ihnen das Gefühl der eigenen Würde und Selbstachtung&xnbsp; weckte.&xnbsp;&xnbsp; Für Menschen im Schwangerschaftskonflikt kann dies heißen: Ich darf in diesem Konflikt, in dieser Not, auch mit dem Gedanken an eine Abtreibung vor Gott sein. Gott ist mit mir solidarisch&xnbsp; und&xnbsp; bleibt mir&xnbsp; zugewandt -&xnbsp; selbst wenn ich diesen Konflikt nicht anders glaube lösen zu können, als den schmerzlichen Weg der Abtreibung zu gehen;&xnbsp; er hält meinen Schmerz und meine Grenze aus, ohne sich je von mir zu distanzieren.
Eine solche Perspektivenerweiterung auf das "Mehr" der Liebe Gottes, wie sie im prophetischen Handeln Jesu im Umgang mit den als Sünder, Sünderin Ausgegrenzten sichtbar wird, kann einen Frei-Raum schaffen dafür, sich ohne Angst vor moralischer Abwertung und Selbstwertverlust mit Krisen, Grenzen, Ausweglosigkeiten auseinanderzusetzen und gerade so die vorhandenen Ressourcen und Kräfte zu entdecken,&xnbsp; neue Handlungs- und Lebensmöglichkeiten zu gewinnen.
Die Gewißheit, daß Gott jeden Menschen um seiner selbst willen liebt und über jedes Schuldigwerden hinaus lieben wird, die Erfahrung der Selbst-Achtung in der Achtung Gottes können die Freiheit schenken, das Leben des anderen zu achten, zu jener inneren Kraft&xnbsp; vorzudringen, die hilft, Ja zu sagen&xnbsp; zum ungeborenen Kind.
Diese Sicht des Glaubens wird in der Beratung vor allem im "Zeugnis ohne Worte" der Beraterin zur Sprache kommen, indem ihr Respekt vor der Würde und Freiheit der Klientin und ihre Bereitschaft, sich auf eine solidarische Begegnung einzulassen, etwas von der zuvorkommenden und achtungsvollen Liebe Gottes widerspiegelt. Die Beraterin wird aber im Laufe des Beratungsprozesses auch nach Anknüpfungspunkten suchen, den Zuspruch des Evangeliums ausdrücklich zu thematisieren. Dies mag vor allem dann gelingen, wenn die Klientin durch den Respekt der Beraterin die Erfahrung macht, daß ihre ganz persönlichen Sichtweisen und (Glaubens)Überzeugungen Raum bekommen.
Ein Problem ist mehr als ein Problem. In systemischer Sicht sind Probleme meist zugleich Lösungen, Helfer bei der Bewältigung anderer Probleme.&xnbsp;&xnbsp; Fast immer gibt es etwas an dem Problem, an dem als problematisch erlebten Verhalten, im Verhalten der am Problem beteiligten Menschen, was sich als Kompetenz, Kraft, Ausdruck von Sorge,&xnbsp; Loyalität und Liebe verstehen läßt. Leitend bei diesem Versuch des Verstehens ist die Frage: Wer tut hier wem zuliebe was?
Gerade in einem kirchlichen Kontext, in dem der Schwangerschaftskonflikt und insbesondere die mögliche Frage einer Abtreibung vor allem unter moralischen Aspekten gesehen wird - es geht ja&xnbsp; um die Unverfügbarkeit des menschlichen Lebens -, kann es für eine Beraterin und ihre Klientin hilfreich sein, zu entdecken, daß der Gedanke an eine Abtreibung auch Ausdruck von Liebe sein kann, Ausdruck z.B. einer Sorge, den Partner oder die Kinder nicht zu sehr zu belasten, Ausdruck des Wunsches, die Hoffnungen der Eltern für die Lebensperspektiven ihrer Tochter nicht zu enttäuschen, ja der Sorge um das Kind selbst, dem man&xnbsp; keinen guten Lebensraum glaubt geben zu können.
Dieser Blick auf die impliziten guten Wünsche, auf die Sorge der betroffenen Menschen umeinander und ihre Loyalität, verhilft zu einer differenzierten, auch moralisch differenzierten Deutung des Schwangerschaftskonflikts; über die Frage von Moral und Schuld hinausgehend, läßt eine solche Sichtweise etwas vom Kern des biblisch-christlichen Glaubens entdecken:
Jeder Mensch ist Geschöpf Gottes. Aus der Liebe Gottes kommend und von dieser getragen, gilt ihm das Merkmal aller Schöpfung - Er ist gut! Als Abbild Gottes, des Dreifaltigen Gottes, der in sich selbst Liebe und Beziehung ist, ist jeder Mensch auf Liebe hin angelegt, fähig zur Liebe, bewegt von Liebe und von der Sorge um andere Menschen. Die Grundbewegung jedes menschlichen Lebens ist Liebe, mag diese Liebe auch oft genug gebrochen oder in eigenartigen Formen zum Ausdruck kommen. Die tiefe Loyalität, die Menschen vor allem in ihrem Familienkontext miteinander verbindet, auch die schwierigen, "verrückten" und destruktiven Dinge, die Menschen tun, um denen, die sie lieben, behilflich zu sein, können als Ausdruck dieser von Gott herkommenden wesensmäßigen Güte und Liebe verstanden werden.
Wenn diese Sichtweise die Richtung des Beratungsgesprächs bestimmt; wenn die Loyalität und Sorge der Schwangeren und der ihr verbundenen Menschen in den Blick genommen werden; wenn die Schwangere sich auch eingestehen darf, daß sie sich selbst da dem ungeborenen&xnbsp; Kind in Loyalität verbunden fühlt, wo sie an eine Abtreibung denkt; wenn also das Gespräch sich nicht auf die momentan erlebte Ausweglosigkeit, auf Versagen oder mögliche Schuld fixiert, kann es geschehen, daß das Gute, die Freiheit zum Guten mehr und mehr Raum bekommt. Indem die Beraterin durch ihre Fragen solche möglichen Sichtweisen einführt, kann die Schwangere (wieder) an ihr Gut-Sein, ihre Liebesfähigkeit glauben. Natürlich kann - moraltheologisch gesehen - die Frage nach guten Motiven eine mögliche Abtreibung ethisch nicht rechtfertigen; aber es geht ja hier nicht um eine Suche nach Ent-Schuldigungen, sondern darum, daß die betroffenen Menschen in Kontakt kommen mit ihrer Güte, ihrer Liebe und Liebesfähigkeit, weil am ehesten so ihr Zutrauen dazu wachsen kann, der Liebe zum ungeborenen Kind Raum geben und zugleich für sich selbst und die anderen mit ihr verbundenen Menschen&xnbsp; sorgen zu können (Vgl. E. Mackscheidt, 1993, S. 445f.).
Der grundlegende ethische Gedanke von der Unverfügbarkeit des Lebens gilt nicht nur im Blick auf das ungeborene Kind, er gilt auch für die einzigartige vitale Lebenseinheit von Mutter und Kind, und er gilt im Blick auf die Unverfügbarkeit der Freiheit der schwangeren Frau (als moralisches Subjekt).
Systemiker sprechen von einer Autopoiese lebender Systeme und meinen damit die Eigenschaft und Fähigkeit lebender Systeme, sich ständig selbst zu erneuern und diesen Prozeß so zu regeln, daß die Integrität des Organismus gewahrt bleibt. Menschen und menschliche Systeme, z.B. Familien, haben also in sich&xnbsp; Kräfte und Fähigkeiten, lebendig zu bleiben und Einflüsse und Einwirkungen von außen so zu verarbeiten, daß ihre Integrität gewahrt bleibt, daß sie in ihrer Identität wachsen können.
Für die Haltung einer Beraterin bedeutet dies, sich der eigenen Verantwortung der Klientin und ihres familiären Systems bewußt zu sein , ihre Einmaligkeit und Besonderheit zu respektieren. Jede Situation ist einmalig und besonders; es gibt zwar allgemeine Werte und Normen, aber es gibt keine allgemeinen Lösungen: Menschen in der Beratung müssen und können - mit Unterstützung der Beraterin - ihren Weg, ihre Lösungen finden, die ihrer Art des Lebens, ihren Fähigkeiten und Ressourcen, ihrer Fähigkeit zur Liebe und ihren Formen von Loyalität entsprechen. Eine Schwangere, die im Moment keinen Weg für sich sieht, kann nicht dadurch entlastet werden, daß die Beraterin ihr einen Weg vor-gibt. In dem Vertrauen, daß es Wege und Lösungen gibt, geben wird, die in den betroffenen Menschen und ihrem Miteinander liegen, wird die Beraterin auf dem Weg der Begegnung&xnbsp; und nicht durch Bestimmung des "Systems" einen An-Stoß geben, andere Sichtweisen ermöglichen. Sie fokussiert auf die Ressourcen in den Menschen selber, die schon vorhanden und vielleicht noch nicht gesehen sind, aber auch auf Ressourcen im Umfeld, welche die eigenen Möglichkeiten unterstützen und sichern. Einer solchen "Berührung" mag es vielleicht gelingen, eine mögliche Erstarrung in der Fixierung auf das Problem, auf die Defizite&xnbsp; aufzulösen in neue Bewegung und Beweglichkeit, die&xnbsp; der betroffenen Frau hilft, ihren eigenen Weg&xnbsp; als Mutter dieses Kindes zu finden, sich selbst treu zu bleiben und ihrem Wunsch, loyal und hilfreich zu sein, zu entsprechen.
Dieser Respekt vor der Eigenständigkeit und der Lebendigkeit der Menschen in der Beratung findet seine Entsprechung im biblisch-christlichen Bild vom Menschen, dem in seiner Einmaligkeit und Besonderheit vor Gott&xnbsp; Würde zukommt. Jeder Mensch ist vor Gott einzigartig, ist von Gott gewollt und geliebt als dieser Mensch, mit seiner Lebensberufung, seiner Geschichte, seiner Freiheit als Person. Als Person ist er "relationales Eigensein", ist er&xnbsp; bezogen auf die Menschen - auch auf Gott, aber in seinem Selbststand und seiner Freiheit, sich in seiner Einmaligkeit zu entfalten und sein Leben in Treue zu sich selbst, in Treue zu seinem Wesen zu gestalten. In der Bezogenheit des Menschen auf Gott kommt die Kraft Gottes, seine Präsenz&xnbsp; in jedem Menschen auf je eigene Art zur Entfaltung und zum Ausdruck: Gott hat mit jedem Menschen, jeder Mensch hat mit Gott seinen eigenen Weg. Deshalb meint Respekt vor dem Menschen und seinen Ressourcen in der Beratung auch Wahrnehmung der Präsenz und Lebenskraft Gottes in diesem Menschen, Achtung vor dem Weg, den Gott mit diesem Menschen gehen will, einen Weg, der - wie die Bibel weiß - auch durch Enge, Not, Schuld und Versagen führt; auch dies gehört zur Einmaligkeit dieses Weges.
Nach christlicher Glaubensüberzeugung hat Gott den Menschen als Person gewollt, als ein Wesen der Freiheit und der Liebe, das fähig ist, Ihm zu begegnen und in freier Liebe zu antworten.&xnbsp; Gott ermächtigt den Menschen&xnbsp; zur Freiheit&xnbsp; und&xnbsp; respektiert diese Freiheit selbst da, wo der Mensch die Einladung Gottes zur Begegnung zurückweist. Im Respekt vor dieser Freiheit des Menschen hält Gott seine Liebe auch als ohnmächtige Liebe durch, die nichts erzwingen kann und will und&xnbsp; unbeirrbar in alle Wege, Umwege und Abgründe mitgeht. Im Erleiden auch der Abwege, so wird es im Lebensengagement Jesu und in seinem Kreuz sichtbar , hat Gott sich zum Anwalt dieser Freiheit gemacht und so in den Abgründen und Unfreiheiten menschlicher Enge und Schuld gewaltlos noch einmal einen Freiraum geschaffen für die Auferstehung der Freiheit zur Liebe. Dieser Gedanke der ohnmächtigen Liebe Gottes zum Menschen kann auch Beraterinnen entlasten von&xnbsp; Allmachtsphantasien, von der Überforderung, das Kind und seine Mutter in jedem Fall retten zu können,&xnbsp; die Mutter in jedem Fall davor&xnbsp; bewahren zu können, schuldig zu werden. Dieser Gedanke mag auch helfen, mit Trauer&xnbsp; auszuhalten, daß eine Schwangere sich trotz guter&xnbsp; Beratung u.U. zur Abtreibung entscheidet, und auch in dieser Situation das Angebot der Nähe aufrechtzuerhalten.
Es gehört zur conditio humana, daß Menschen begrenzt sind in ihren Kräften, in ihrem Wollen&xnbsp; und Können, in ihrer Loyalität und Liebesfähigkeit. Keine Beratungsform, keine beraterische Technik oder Sichtweise, weder Ressourcenorientierung noch positive Konnotation können die Erfahrung von Grenzen und das Leiden an ihnen, die Erfahrung von Schuldverstrickung und Schuld vermeiden, weder auf der Seite der KlientInnen, noch auf der Seite der Beraterin, noch auch auf seiten der Kirche als Trägerin des Beratungsdienstes.
Es gibt die Grenzen an Kraft und moralischem Können bei der Klientin und ihrer Familie;
es gibt eine Grenze der praktischen Hilfsmöglichkeiten;
es gibt die Grenze der Beraterin in ihrem Vermögen, einfühlend und wertschätzend zu sein, die Kraft der Frau zu einem freien Ja zum Kind zu stärken, Ressourcen aufzudecken und Hoffnung zu wecken.
Die Frage nach Schuld und Grenze ist eine Frage nach der Realität menschlicher Existenz; sie muß Raum haben dürfen in Beratung; sie steht immer auch als Frage und Thema mit im Raum. Schwangere Frauen, die - auch mit dem Gedanken einer Abtreibung - eine kirchliche Beratungsstelle aufsuchen, haben zum Teil gerade eine solche Stelle gewählt, weil sie im Schwanken zwischen Hoffnung auf ein annehmendes Verstehen und Angst vor der "strafenden Kirche" wissen, daß sie für sich diese Frage von Schuld und Erlösung stellen müssen, selbst wenn sie bedrohlich ist. Trotz einer möglichen Sorge, moralisch bewertet zu werden, haben&xnbsp; vielleicht auch eine Ahnung oder eigene&xnbsp; Erfahrung&xnbsp; vom versöhnenden und heilenden Umgang&xnbsp; mit Schuld und Grenzen unter Christen sie bewegt, diese Beratungsstelle aufzusuchen - aber natürlich auch eine Hoffnung auf konkrete Hilfen, die vielleicht doch neue Lebensperspektiven eröffnen könnten. Im offenen und solidarischen Umgang mit menschlicher Begrenzung, auch möglicher Schuld geht es um den Schutz der betroffenen Frauen als moralisches Subjekt; denn&xnbsp; gerade sie sehen sich oft mit der Frage der Letztverantwortung, auch mit der Frage von Schuld alleingelassen, weil ihre Umgebung (Gesellschaft, Kirche, Partner oder Familie), ihre Ohnmacht deklarierend, vermeidet, in den Kern des Konflikts hineingezogen zu werden und ihr die letzte Entscheidung, vor allem die moralische Verantwortung&xnbsp; überläßt. Dabei verbindet sich für die Schwangere die Frage von Schuld oft nicht allein mit der Frage der Abtreibung, sondern auch mit der Frage, ob und wie sie den anderen etwas schuldig bleibt, wenn sie ihr Kind austrägt, weil sie z.B. glaubt, die Hoffnung ihrer Eltern zu enttäuschen oder ihre Partnerschaft zu gefährden oder ihre Kinder übermäßig zu belasten oder dem ungeborenen Kind keine gute Mutter sein zu können....
Oft ist in diesem Zusammenhang die eigentliche Frage die, wie die Ohnmacht ausgehalten werden kann, daß wir Menschen unsere hohen Aufträge und Selbsterwartungen immer nur begrenzt erfüllen können - manchmal werden wir Menschen "lieber" schuldig, als uns begrenzte Lösungen zu erlauben. Es geht deshalb darum, den Druck der Überforderung zu nehmen, allen Ansprüchen gleichzeitig voll gerecht werden zu müssen
Im Kontext christlicher Glaubensüberzeugung heißt dies, im Blick auf Gott, der auch das Fragmentarische liebt und die Vollendung schenkt, versöhnt Abschied zu nehmen vom "Gotteskomplex" (H.E. Richter), die Vollendung selbst leisten zu müssen und für umfassendes Gelingen seines Lebens letztverantwortlich zu sein. Der Blick auf den "allmächtigen" Gott, macht Menschen nicht klein, sondern befreit sie von ihren Allmachtsphantasien und Allmachtszwängen. In der Perspektive der Barmherzigkeit Gottes als liebender Achtung des Begrenzten kann man lernen, mit sich selbst barmherzig zu sein und damit Raum zu schaffen für Lösungen, die begrenzt sind, aber die vielleicht doch verschiedenen Bedürfnissen und Lebenszielen gleichzeitig einen Raum geben. Diese Barmherzigkeit gilt auch für die Beraterin selbst, im Blick auf das, was sie in einer solchen Beratung bewirken kann. Sie kann sie auch befreien von dem Druck, zu glauben, die Kirche erwarte, daß sie es schafft, schaffen muß, Retterin des ungeborenen Lebens zu sein.
Aber auch da, wo die Ermutigung zum Leben dennoch der Frau keine ausreichende Perspektive vermitteln konnte und diese einen Schwangerschaftsabbruch duchführen läßt, vertraut die christliche Glaubenshoffnung darauf, daß das Leben, das Lebensglück dieses Menschen nicht zu Ende ist. Die "Gnade des (von ihr vielleicht so erlebten, d. Verf.)&xnbsp; Nullpunkts" (G. Fuchs) kann Menschen eine neue Sicht und Erfahrung Gottes eröffnen, nämlich daß sie gerade in ihrer Schuldverstrickung und Begrenzung vor Gott und damit auch vor den Menschen geliebte,&xnbsp; geachtete und&xnbsp; ohne jede Vorleistung gerechtfertigte Menschen sind, gerechtfertigt aus Liebe. In dieser Perspektive der zuvor-kommenden und immer schon größeren Liebe Gottes ("Denn wenn das Herz uns auch verurteilt - Gott ist größer als unser Herz" 1 Joh 3,19) wird es möglich, Schuld anzusehen und nicht zu verdrängen, Verantwortung dafür zu übernehmen, daß man anderes Leben verletzt, Lebenshoffnungen enttäuscht, Lebensräume beschnitten hat, und dabei zu erfahren: Ich bin mehr als meine Schuld, mehr als meine Grenze, mehr als mein begrenztes Wollen. Als angenommene und betrauerte Schuld werden Schuld und Grenze zum Tor für neues Wachstum und neue Reife. Im Kontext solcher Hoffnung kann es geschehen, wie Beraterinnen berichten, daß eine Frau, die ihr Kind nicht austragen konnte, das Bedürfnis spürt (wenn die Zeit gekommen ist), ihr totes Kind, dem sie das Leben nicht geben konnte, zu betrauern und sich mit ihm zu versöhnen, z.B. in Form eines Rituals, und so Zugang findet zu dem Vertrauen, daß dieses Kind nicht ins Nichts gefallen ist, sondern in der Hand Gottes ruht und in seinem Licht lebt.
Auch die christliche Tradition kennt eine systemische Sicht von Schuld in dem Begriff der "felix culpa". In der Osternacht feiert sie die "glückliche Schuld", die Gott bewogen hat, sich in seinem Sohn (in Kreuz und Auferstehung) radikal für die Menschen zu engagieren und durch diese radikale Selbsthingabe letzte Versöhnung zu schaffen. Die Schuld wird so zu einem Ort der Gnade.
Die spirituelle Tradition geistlicher Begleitung weiß ja sehr wohl: Oft genug geschieht menschliches Wachstum eher über verarbeitete Schuld als über "andauernde Unschuld".
Jeder Mensch ist eingebunden in die Loyalitätsstruktur seiner Herkunftsfamilie und gegebenenfalls auch der neugegründeten Familie. In systemischer Sicht kann vor allem dann geholfen werden, wenn die Beraterin sich allen Familienmitgliedern zuwendet oder in der Einzelberatung deren Sichtweisen und Wünsche, deren Entwicklungsförderung mit im Blick hat. Diese Allparteilichkeit ist nicht distanzierte Neutralität, sondern ein Sich-Einlassen auf jeden einzelnen der betroffenen Menschen, der Versuch, jedem mit seinen Wünschen und Ängsten, seinem Ausdruck der Sorge für sich und die anderen Raum zu geben. Wenn eine Beraterin das je Eigene der Beteiligten zum Zuge kommen läßt, auch in der respektvollen und interessierten Aufnahme der Unterschiede der Sichtweisen und Lösungsvorstellungen, kann sie in ihrer Parteilichkeit für alle, deren "Parteilichkeit" (Loyalität) füreinander stützen und als eine Ressource für mögliche Lösungen nutzen helfen. In der Regel bedeutet Allparteilichkeit zunächst Parteilichkeit für die Schwangere mit ihrem Kind, die sich oft alleingelassen erlebt oder es auf sich genommen hat, ihr Problem alleine zu lösen, um die anderen nicht zu belasten.&xnbsp;
Wenn die Schwangere in ihrer Not, in ihren Wünschen und Ambivalenzen, aber auch in ihrer Kraft und Liebesfähigkeit gesehen wird, gerade dann wird es möglich sein, das&xnbsp; ungeborene Kind in den Blick zu nehmen und auch die Fragen, Sorgen und Lebenswünsche des Vaters zu würdigen. Ein zunächst verständlicher Ärger auf den in der Beratung oft abwesenden Vater, kann ja in die Versuchung führen, die Allparteilichkeit zugunsten einer Koalition mit der Klientin zu verwischen und damit seine Beiträge und Fähigkeiten zur Lösung des Problems zu übersehen.
In der Sicht ihres Glaubens darf die Beraterin sich an der "Allparteilichkeit Gottes" (E. Mackscheidt) orientieren, der jedem Menschen in ungeteilter Liebe zugewandt ist, dem alles Leben, jeder Mensch einzigartig und kostbar ist; für alles, was lebt, für jeden einzelnen Menschen engagiert Er sich ganz. In den Worten der Bibel: "Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht&xnbsp; hast;... Herr, du Freund des Lebens!" (Weish. 11,24f). Der Glaube an die Allparteilichkeit Gottes und deren Erfahrung in der Geschichte Jesu läßt Christen ihren Gott "Abba" nennen und sich so - als Kinder des Vaters - in die Geschwisterlichkeit und Verbundenheit der Schwestern und Brüder einbinden. So kann die fachliche Allparteilichkeit der Beraterin zum Ort und Ausdruck christlicher, geschwisterlicher Solidarität werden.
Die prophetische Praxis Jesu - in seinen Worten und vor allem in seinen symbolischen Handlungen - besteht geradezu darin, in parteilicher Zuwendung zu den Bedrückten und moralisch Ausgegrenzten die zuvorkommende Liebe Gottes sichtbar zu machen, welche die moralisch "prekäre" Situation nicht flüchtet, sondern sich in eine Berührung der betroffenen Menschen einläßt. Indem&xnbsp; Jesus ihnen durch Gemeinschaft&xnbsp; Ansehen schenkt und die Erfahrung von Selbstachtung und Selbstwert ermöglicht,&xnbsp; erschließt er Ressourcen für Veränderung und Befreiung.
Dabei liegt die Veränderung, das Neue des Reiches Gottes gerade nicht allein darin, daß sich die "Sünder" ändern, sondern vor allem darin, daß sich die "Gerechten" ändern, daß sich das Verhältnis der "Gerechten" und "Sünder" wandelt in Richtung einer neuen und tiefen Loyalität und Verbundenheit, in der die "Gerechten" die Tatsache, daß auch sie begrenzte und schuldverstrickte Menschen sind, nicht mehr abspalten und auf die "Sünder" projizieren müssen. Die moralische Ausgrenzung der "Sünder" dient ja&xnbsp; dem Ziel, zu vermeiden, in der Begegnung mit diesen mit dem eigenen Schatten in Berührung zu kommen.
Darum ist heute die Schwangerschafts(konflikt)beratung für Kirche, für Christen eine Chance, in der Begegnung mit schwangeren Frauen und ihren Familien, im Kontakt mit deren Konflikten, Ängsten, Ambivalenzen, aber auch Ressourcen und Kräften, eine abwertende, abwehrende Distanz aufzugeben und dadurch eigenen Ambivalenzen,&xnbsp; eigener moralischer Begrenzung zu begegnen und zu lernen, barmherzig mit sich selbst und anderen umzugehen.
04.07.1997&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp; Hans-Jakob Weinz
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- Viele der hier angestellten&xnbsp; Überlegungen sind erwachsen aus dem Prozeß des Kurses selbst; sie verdanken sich der Vermittlung systemischen Denkens und Arbeitens durch M. Steuber,dem Austausch mit Chr. Pesch und vor allem mit E. Mackscheidt, mit der ich seit vielen Jahren auch über die Verbindung von systemischem Denken mit theologischen Fragen im Gespräch bin.
- Wenn häufiger von Klientin/Schwangere etc.(im Singular) gesprochen wird, sind der (hoffentlich in der Beratung präsente) Partner der Klientin und deren Familie immer mitgesehen.
- die Wortwahl Beraterin meint nicht, daß es sich nicht auch um einen Berater handeln könnte.
Eugen Biser, Der inwendige Lehrer, München 1993
ders., Die glaubensgeschichtliche Wende, Graz 1986
Arist von Schlippe/Jochen Schweitzer, Lehrbuch der systemischen Therapie, Göttingen 1996
Jochen Schweitzer, Systemische Ansätze in Beratungsdiensten, In: Kurt Hahn, Franz-Werner Müller (Hg.), Systemische Erziehungs- und Familienberatung, Mainz 1993, 15 - 26
Gerd Höver, Staatliche Schutzpflicht und kirchlicher Auftrag, Schriftenreihe des Diözesan-Caritasverbandes, Heft Nr. 29, Köln 1996
Anselm Grün, Glauben als Umdeuten, Münsterschwarzach 1986
Walter Schwertl, Günther Emlein, Moralische Probleme systemischer Therapie, in: Familiendynamik (21) 1996, 408 - 423
Elisabeth Mackscheidt, Ergebnisoffen und zielorientiert. Überlegungen zur Pflichtberatung, in: Johannes Reiter/ Rolf Keller (Hg.), Paragraph 218. Urteil und Urteilsbildung, Freiburg 1993, 452-471
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Virginia Goldner, Peggy Penn, Marcia Sheinberg, Gillian Walker, Liebe und Gewalt: Geschlechtsspezifische Paradoxien in instabilen Beziehungen, in: Jochen Schweitzer, Arnold Retzer. Hans Rudi Fischer (Hrsg.), Systemische Praxis und Postmoderne, Frankfurt 1992, 258 - 296&xnbsp;&xnbsp;